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Polen 2005 Lublin und Masowien

20.09.05

Wir beginnen den Tag mit einem Spaziergang durch die "Stare Miasto" von Zamosc. Nach einigen sprachlichen Verwirrungen stoßen wir auf ein Hotel, in dem wir unser Frühstück einnehmen können, was in den anderen, rund um den Marktplatz liegenden Lokalen, nicht möglich ist. Rund um das Rathaus gruppieren sich schön anzusehende armenische und italienische Renaissance-Häuser. Wir besuchen die Synagoge der Stadt, die heute ein eindrucksvolles Museum ist. Nach der Besichtigung haben wir für heute Sobibor als nächstes Ziel ins Auge gefaßt. Leider ist die Ausschilderung aus der Stadt nicht immer eindeutig und es dauert ein wenig, bis wir den Weg nach Chelm. Die Straße dorthin ist von Schlaglöchern übersät und wir kommen nur mühsam voran.

Immer wieder stellen wir fest, dass sich die Dörfer endlos entlang der Straßen ziehen. Ein Dorf geht in das andere über. Die Landschaft ist waldreich und in den Ortschaften glauben wir die Nähe zur ukrainischen Grenze zu erkennen. Auf den Straßen sehen wir viele Fahrzeuge aus den ehemaligen GUS-Staaten und wir fühlen uns schon fast wie in der früheren SU. Anhand der beladenen Dachgepäckträger müssen die Baumärkte entlang der Grenze wohl alle ausverkauft sein.

Auch die Fahrt durch Chelm gelingt nicht auf Anhieb. Erst nach dem zweiten Anlauf gelangen wir durch den Sobiborski Park Krajobrazowy nach Sobibor. Leider sind wir etwas spät dran, denn das Museumsgebäude schließt um 14 Uhr. Aber wir machen einen ausgedehnten Rundgang über das ehemalige Lagergelände. An den Wegen durch den Wald sind Informationstafeln aufgestellt, die die nicht mehr existenten Gebäude beschreiben. Mahnmale und Gedenksteine mit den Namen der Ermordeten erinnern an die Geschehnisse des dritten Reiches. Wie schon in Belzec, sind wir auch hier die einzigen Besucher. Es herrscht eine friedliche Atmosphäre.

Nicht weit entfernt fließt der Bug, der hier die Grenze zwischen Polen und der Ukraine bildet. In Zbereze parken wir und gehen ans Ufer des Flusses. Ein wirklich idyllisches Fleckchen und das bei strahlendem Sonnenschein.

Weiter geht es über Wlodawa, parallel zum Bug gelangen wir nach Slawatycze. Dort fahren wir kurz an den Grenzübergang nach Belarus, um einen Blick auf diese noch fremde Welt zu erhaschen. Wenn wir einen Reisepass dabei hätten, wäre vielleicht ein Besuch möglich.

Der Stand unserer Tanknadel zwingt uns, auf der Karte nach einer größeren Stadt Ausschau zu halten und so geht es weiter nach Norden in Richtung Terespol. Dort befindet sich der Übergang nach Brest/BY. Auf dem Parkplatz am Übergang halten wir uns beobachten eine ganze Weile das Treiben an der Grenze. Glücklicherweise finden wir bald eine Tankstelle und setzen den Weg in Richtung Westen fort.

Da die Zeit vorgerückt ist, halten wir Ausschau nach einer Übernachtungsmöglichkeit und entdecken per Zufall bei Pratolin ein noch im Aufbau befindliches Sanktuarium mit einer riesigen Showbühne. Daneben befindet sich ein Schild mit der Aufschrift "Agroturystyka", wir sehen ein schön gelegenes Häuschen am Bug, jedoch öffnet uns niemand.

In Janow Podlaski finden wir nach intensivem Suchen ein "Hotel". Hier verabschiedet sich der Bug als Grenzfluß zwischen PL und BY und nimmt seinen Weg weiter nach Westen. Das "Hotel" ist eher eine Pension, wir können die Küche benutzen, unterlassen dies jedoch aufgrund des Zustandes. Wir bedauern wieder einmal, dass unsere Polnischkenntnisse leider nicht vorhanden sind, denn die Leute sind sehr nett. Einer der Bewohner spricht ein paar Worte deutsch und ist uns bei der Verständigung mit dem Wirt behilflich.

Tagesstrecke: 270 km
Ü: 40 Zloty

 
21.09.05

Wir starten mit einem Umweg, aber immer in der Nähe des Bugs. Auf der Strecke sehen wir gelegentlich Erdbunker, die vermutlich als Kühlräume dienen. Kurz hinter Drohiczyn überqueren wir den Bug, halten auf der Brücke und genießen den Ausblick auf den stillen Fluss. In Sokolow Podlaski nehmen wir die 677 in Richtung Treblinka. Die Straße ab Kosow Lacki scheint von den Nazis gebaut zu sein, eine typische Betonpiste. Die Bahn führt parallel zur Straße direkt ins ehemalige Lager Treblinka. In wunderschöner Heidelandschaft stoßen wir links der Straße auf das Gelände der Gedenkstätte. Treblinka, welch ein Name für die Unmenschlichkeiten, die hier geschahen. Wäre man unbelastet, ein schöner Name für eine Frau. Zwei Stunden dauert der Rundgang. Ein Pärchen aus Chemnitz parkt neben uns. Wir treffen sie während des Rundgangs, doch ins Gespräch kommen wir nicht.

An der Stelle, wo Insassen des Lagers verbrannt wurden, treffen wir auf eine israelische Gruppe, die hier eingedenk der Geschehnisse für die Opfer beten. Wir entfernen uns, um sie nicht zu stören.

Zurück in der Jetztzeit fahren wir weiter nach Norden, die Betonpiste setzt sich über den Bug fort. Wir nehmen Kurs auf Lomza, um dann nach Jedwabne zu fahren. Von diesem Ort hatten wir einen Bericht in der "Zeit" gelesen, wonach in diesem Dorf während des 2. Weltkrieges ein Pogrom von Polen an Juden verübt wurde.

Wir empfinden bei der Durchfahrt eine unheimliche Atmosphäre und fühlen uns beobachtet, ohne auszusteigen, setzen wir unsere Fahrt fort durch die ursprüngliche Landschaft Podlachiens.

Über Kolno erreichen wir Piscz, wo wir ein Zimmer zu finden hoffen. Zuvor machen wir eine Kaffeepause in Brzozowo Jeze. Alle Zäune entlang der Straße sind mit Fähnchen geschmückt, es scheint ein Kirchenfest anzustehen. Auch in Piscz sehen wir die Fähnchen an den Zäunen, haben aber keine Idee, um welchen Feiertag es sich handeln könnte. Hier, am Anfang der masurischen Seenlandschaft finden wir Nachtquartier in einer Pension, in der wohl überwiegend Monteure absteigen.

Wir gehen noch in den Ort und genießen ein sehr gutes Abendessen mit einigen starken Bieren. So wird die Nacht im Zimmer neben den Bad- und Toilettengeräuschen erträglicher.

Tagesstrecke: 290 km
Ü: 60 Zloty



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