21.06.06
Wir haben den ukrainischen Grenzpunkt passiert, vor der Einreise nach Rumänien: Desinfektion des Autos, kostet uns schlappe 5 € und es wird nicht mal sauber! Eine Frau soll jetzt unser Auto kontrollieren, aber sie sieht, dass wir Touristen sind und so können wir passieren. Noch kurz in den Duty Free Shop und dann müssen wir ein Billet erwerben, um die "Straßen" in Rumänien befahren zu dürfen, 4 € für dreißig Tage.
Eine Betonpiste wartet auf uns, ohne nennenswerte Schlaglöcher, aber dadang dadang, wie in der Eisenbahn. Über Turulung gelangen wir auf die E 81 in Richtung Livada. Ein größerer Ort, der südliches Flair versprüht. Zum Prislop-Pass geht es auf einer guten Fahrbahn hinauf, die Sonne scheint durch den Buchenwald. Oben machen wir eine Picknick-Pause. Gut gestärkt für die Abfahrt, die sich als katastrophal erweist.
Wir kommen nach Certeze und dann nach Huta Certeze, wieder etwas höher in den Bergen, scheint eine Art Villenvorort zu sein. Wir nennen es "Edelstahl-Certeze", Zäune, Tore, Geländer, alles in VA.
Bei Teceu Mic erreichen wir die Theiß und blicken hinüber in die Ukraine, nach Tiachiv, von wo wir kamen.
Es ist nicht mehr weit bis Sapanta und dem "lustigen" Friedhof. Dort hat ein Künstler die Holzkreuze mit Bildern und Geschichten verziert, die das Leben der Verstorbenen charakterisieren. Leider können wir die Zeilen in rumänisch nicht verstehen.
In der Sommerhitze kehren wir in einer kleinen Bar ein und genehmigen uns ein Bier. Rund um den Friedhof und die Kirche verkaufen Einheimische Souveniers.
In Campulung La Tisa schauen wir noch einmal über die Theiß nach Teresvar in die Ukraine. Zwei Jungen, denen wir im Vorbeifahren gewunken hatten, kommen angerannt. Wir geben ihnen Bonbons uns dürfen ein Foto von ihnen machen.
Wir erreichen Sighetu Marmatiei.
Beim Hinausfahren finden wir unsere "Lieblingsunterkunft": eine Agroturistika-Pension bei M. dem "Schweinepriester", da -wie sich später herausstellt - der Mann nicht nur Bauer sondern auch Priester (griechisch-katholisch und daher auch verheiratet) ist. Zwei Töchter, 15 und 17, dolmetschen die Unterhaltungen in englisch. Für 35 € bekommen wir ein schönes Zimmer, Abendessen und Frühstück ist inbegriffen. M. zeigt uns seinen kleinen Hof mit 2 Schweinen, 1 Kuh und erzählt uns von seinen Reisen nach Indien und Deutschland, sowie von seinen Kirchen in den beiden Nachbarorten.
H. sieht auch noch sein "Priesterzimmer" und wir bekommen 2 Bilder der Mutter Gottes und 2 Münzen mit Gottes Segen für unsere weitere Reise.
Tagesstrecke: 240 km
22.06.06
Am Morgen starten wir in Richtung Baia Mare. Auf dem Weg besichtigen wir eine der Holzkirchen, in denen M. tätig ist.
Bei der Fahrt über den Gutai-Pass stellen wir fest, dass uns wiederum die Abfahrt schlechtere Straßenverhältnisse beschert. Kurz vor Baia Sprie entdecken wir einen Steinbruch, wir versuchen, hineinzufahren, kommen aber nicht weit. In diesem muß sehr eisenhaltiges Wasser entspringen, da die Steine im Fluss rostbraun gefärbt sind.
der schiefe Turm von Baia Sprie
In Baia Sprie, einem Touristenzentrum, tauschen wir Geld. Die vielen Bauten aus der Ceaucescu-Ära sehen nicht besonders hübsch aus. Talabwärts geht es dann weiter nach Baia Mare, dem Industriezentrum der Region. Viele Bauten liegen brach. Im Umland sind die früheren Zeiten zu erahnen (Industrieruinen).
Der Stadtkern bietet einige nette Eindrücke. Aus der Stadt heraus versuchen wir eine Abkürzung zu nehmen, passieren den "Knast"
und gelangen auf einen ziemlich üblen Feldweg. Wir hoffen, nicht umdrehen zu müssen und gsd erreichen wir bald wieder eine "normale" Straße, Bistrita ist unser Ziel.
Vor uns taucht plötzlich ein Zigeunerwagen auf, eine junge Zigeunerin mit einem Kind auf dem Arm geht die Straße entlang, dann sehen wir ein Zigeunerlager am Straßenrand, Bretterverschläge, notdürftig mit Plastikfolien abgedeckt!!!
alte Kalkbrennöfen (?)
Unsere Route geht weiter über den Industriestandort Dej und wir gelangen nach Bistrita. Hier angekommen, unternehmen wir einen Stadtbummel. Ein sympathisches Städtchen.
"hab mein' Wagen vollgeladen!!!"
Über den Tihuta-Pass fahren wir nach Vatra Dornei, ein Kurort am Anfang der Bukowina. Die Landschaft über den Pass ist wunderschön, mit Bergwiesen und Weiden, wie überhaupt die Landschaften, die wir durchfahren haben, von einmaliger Schönheit sind.
In Vatra Dornei finden wir ein Zimmer in einem ordentlichen Hotel an der Hauptstraße. Später gehen wir ins Zentrum und genießen unser Abendessen (Pizza und traditionellen Maisbrei) in einer warmen Sommernacht in der Fußgängerzone.
abends in Vatra Dornei
Tagesstrecke: 312 km
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weiter gehts hier: http://im-osten-was-neues.de.tl/RO-2006-Vatra-Dornei_Campulung-.htm