02.07.08 Bistrita - Reghin - Sovata
Nach dem Frühstück in der Pizzeria in Viseu de Sus starten wir um 11 Uhr in Richtung Bistrita-Nasaud. Hier machen wir einen Stadtrundgang und entdecken diesmal auch die Fußgängerzone, Arkaden, eine Kirche, die gebrannt haben muss und trinken in einem Café zwei Cofea cu lapte.

In der Innenstadt von Bistrita machte er "Werbung" fürs Kloster.

Kirche

ein Symbol der neuen Zeit

eine Zigeunerkarawane
Weiter geht es über Reghin nach Sovata.

die Einfahrt unseres CP in Sovata
Ein wunderschöner, gepflegter CP, der zwar an der Hauptstraße liegt, aber das bemerkt man kaum. Da es erst später Nachmittag ist, wollen wir noch die Umgebung erkunden, denn hier soll es Salzseen geben. Über Stock und Stein geht es mit den Fahrrädern, wir fragen noch einige Ortsansässige nach dem Weg. Schließlich fahren wir der Nase nach und finden tatsächlich mitten im Wald einen kleinen, nicht eingezäunten, Salzsee. Hier begrüßen uns zwei Pärchen, die es sich auf dem Wasser gemütlich gemacht haben. Das Hineinkommen gestaltet sich schwierig, da der Boden recht schlammig und steil ist. Bei dem hohen Salzgehalt können wir praktisch nur auf dem Rücken liegen (leider kein Foto). Ein wenig können wir uns auf englisch mit den Mitbadenden verständigen.
Bald danach treten wir den Rückweg zum CP an und durchqueren dabei das Kurviertel, Trubel ohne Ende hier. In jedem Lokal ist Live-Musik.
Tagesstrecke: 200 km
03.07.2008 Sovata - Praid
Schöner Morgen! Wir lernen Robert und Gerlinde aus Ansbach bzw. Sfantu Georghe kennen. Sie sind früh am Morgen hier angekommen und schlafen in ihrem Kombi (Urlaub für 1 Tag). Nach kurzer Unterhaltung brechen wir mit den Fahrrädern zum 7 km entfernten Salzbergwerk in Praid auf. Leider müssen wir auf der viel befahrenen Hauptstraße fahren. Die Sonne brennt auf uns herab.
Am Salzbergwerk ist jede Menge Betrieb. Mit einem Ziehharmonika-Bus geht es ca. 2 km in den Berg hinein, bevor wir die Treppen in die Salzhallen hinabsteigen.

Die Besucher verbringen hier für die Therapie mehrere Stunden. Für Zerstreuung wird einiges geboten. Kinderspielplätze, Tischtennis, Gaststätte, Kirche usw.

in der Halle

Einfahrt zum Salzbergwerk

daneben ein Solebad
Auf dem Rückweg fahren wir noch ins Zentrum von Sovata,
genehmigen uns ein kühles Bier und
beobachten das Treiben im Ort.

Am Abend sitzen wir noch lange mit Robert und Gerlinde zusammen. Wir bekommen eine Kostprobe von selbst gemachtem rumänischem Käse und reden über das Leben und die Politik. Robert wäre gern "Diktator", aber ein guter, Philosophie ist eine seiner Leidenschaften.
04.07.2008 Sovata - Viscri - Blajel
Als wir um 7.00 Uhr aus den Betten kriechen, sind Robert und Gerlinde schon weg. Leider haben wir kein Foto von ihnen gemacht. Nach ausgiebigem Frühstück, alles verstauen und auf geht es. Schäßburg ist unser Ziel.

ehemalige Salzgrube

kleine Roma-Siedlung am Rand von Praid
Wir fahren nach Süden, lassen die Stadt aber erstmal rechts liegen. Wir wollen nach Viscri (Deutsch-Weißkirch), dem "Sockendorf".
http://www.viscrisocken.de/

Eines von vielen ehemaligen deutschen Dörfern. Diese von den meisten Siebenbürger Sachsen nach der Wende verlassenen Dörfer scheinen jetzt überwiegend von Roma (Tsigan) bewohnt zu sein (was uns die Burghüterin von Viscri später bestätigt).
Im Dorf wohnen noch 26 Deutsche, 85 Rumänen und 300 Roma.
Als wir dort ankommen, sehen wir einen neuen VW-Bus mit WOB-Kennzeichen, aus der Nähe unserer Heimat. Als wir genauer hinsehen, trauen wir unseren Augen nicht. Einer der bekanntesten deutschen Künstler, rumänischer Abstammung steht in einiger Entfernung, an der Abzweigung zur Kirchenburg. Der Weg zur Kirche führt uns direkt auf ihn zu und tatsächlich steht der Rockstar Peter Maffay hier in diesem "hinterletzten" Dorf, in der Mitte Transsylvaniens. Hartmut fragt ihn, ob das sein Auto ist, was er bejaht, "aus Wolfsburg", wissen wir natürlich. Ich sage nur, dass es ganz bei uns in der Nähe ist. Wir bleiben distanziert und fragen auch nicht nach einem Autogramm, obwohl der Gedanke kurz aufkeimt.
Am Straßenrand sitzt eine Roma-Frau, die uns Strümpfe verkaufen will. Ich versuche, ihr zu erklären, dass wir erst die Kirche besuchen wollen und dann zu ihr zurückkehren werden. "P.M." übersetzt für uns.

Auf dem Foto sieht man einen älteren Herrn, der von P.M. freundlich
auf deutsch begrüßt wird.

Die Kirchenburg wird gerade von einer rumänischen Schulklasse besichtigt, die Lehrer haben sichtlich Mühe, das Interesse ihrer Schüler an diesem Kulturgut zu wecken. Die Burghüterin beklagt dieses Verhalten. Wir lauschen ihren Ausführungen zusammen mit einer jungen österreichischen Familie.
Die Burghüterin ist eine der letzten deutschen in diesem Dorf, ihre Tochter ist die derzeitige Bürgermeisterin. Wir erfahren einiges über die wirtschaftliche Situation, die Einwohner, die neue Kirchenorgel, Spenden aus dem Ausland, u.a Prinz Charles, der auch schon hier war, die fehlende Unterstützung durch den Staat und von P.M., der heute bei ihrer Tochter zum Mittagessen eingeladen ist.



hier werden Socken gestrickt
Auf dem Rückweg von der Kirchenburg haben wir noch 2 Paar Socken à 21 Lei gekauft.

der Dorfanger von Viscri

Im Café der "Fraueninitiative" bekommen wir ein leckeres Mittags-Menu!!!
Über Rupea, Fagarasch, Agnita fahren wir wieder Richtung Norden, nach Mediasch. Von dort sind es nur noch wenige km zu unserem heutigen CP in Blajel.
Wir werden herzlich von Jo und Wilma, einem holländischen Ehepaar, in Empfang genommen.
http://www.doualumi.com/
Tagesstrecke: 270 km
05.07.2008 Copsa Mica - Bierthälm - Schäßburg
Frühstück bestellen wir heute bei Wilma und Jo, dazu erhalten wir noch ein
paar Informationen über die Region.




Bevor wir nach Bierthälm fahren, machen wir einen Abstecher in die ehemals schwärzeste Stadt Rumäniens Copsa Mica (Klein-Kopisch). Wir können nachempfinden, von welcher Umweltbelastung die Bewohner hier jahrelang heimgesucht wurden. Mittlerweile hat sich der Zustand geändert.

Kupferschmied am Straßenrand von Brateiu


Kirchturm von Bierthälm
Schäßburg

Seitengasse





In Schäßburg ist der Bär los, trotzdem absolvieren wir einen ausgiebigen Stadtrundgang in der von mittelalterlichem Flair geprägten Stadt....

Mediasch
CP "Doua Loumi" in Blajel


Auf Empfehlung von Jo und Wilma gehen wir abends ins "Carisma" zum Essen. Nachdem wir eine ganze Weile mit dem Finden des Restaurants zugebracht haben, werden wir mit einem kulinarischen Highlight entschädigt.

Tagesstrecke: 160 km
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weiter gehts hier: http://im-osten-was-neues.de.tl/RO-2008-Rosia-Montana-_-Temeswar.htm