27.06.06
Wir verlassen Sibiu und fahren auf dem rumänischen "Autoput" gen Westen.
Rapa Rosie (rote Schlucht) bei Sebes
Wir schlucken Unmengen von Dieselabgasen, aber der Verkehr läuft einigermassen gesittet. Unser Weg führt nach Hunedoara, einer ausgesprochenen Industrieregion, die Heimat der Stahlkocher.
Kirche in Hunedoara
Über der Stadt thront die mächtige Burg der Hunedoara, ein altes Adelsgeschlecht, darunter die Ruinen der Eisenverhüttungsindustrie.
Man kann erahnen, wie die Umwelt und die Menschen zu Zeiten des Betriebes leiden mussten. Beeindruckend die Verbindung von Geschichte und Industrie.
Für die Fahrt in Richtung Oradea (Nordwest, die Heimat ruft) müssen wir noch tanken. Dann geht es durch eine hügelige Landschaft, Teil der Westkarpaten. In Brad werden wir mit "Noroc Bun" begrüßt. Hier gibt es ein Gold- und Kohlebergwerk, dass allerdings im September geschlossen werden soll. Außerdem ein in Europa einzigartiges Mineralienmuseum.
Im stark von sozialistischer Bauweise geprägten Zentrum sitzen wir bei 27° C, trinken ein kühles Bier und beoabchten die jungen Menschen, sie flanieren wie überall in Europa durch die Straßen.
Tagesstrecke: 250 km
28.06.06
Früh auf heute, 7.00 Uhr. In der Stadt ist schon viel Betrieb, als wir gegen halbneun frühstücken gehen. Wir sitzen draussen und betrachten das postsozialistische Kleinstadtleben. Vor der langen Fahrt gen Heimat besuchen wir noch das kleine Museum für Mineralogie. Hier sind einige Fundstücke aus der nahegelegenen Goldmine ausgestellt. Für Mineralogen ist dies sicher ein Paradies
P.S.: Das Museum hat von der Zeitenwende noch nichts erfahren, bis auf die Museumsführerin trägt alles noch das Kleid der Ceausescu-Ära.
Goldschlange
Die letzten Kilometer in Rumänien, über Oradea geht es zu Grenze nach Ungarn.
Die Straßen werden besser, der Verkehr rollt, trotz der vielen Baustellen. DIe Ungarn sind schon drei Steinwürfe weiter auf der EU-Geraden.
Das Land ist flach! Ist das schon die Puszta?
Wir fahren durch die Theiß-Niederung. In Görbehaza scheinen sich nochmal alle Störche versammelt zu haben. Mindestens 15 Nester sind entlang der Dorfstraße auf den Strommasten bewohnt. Über die Theiß geht es nach Miskolc. Links von uns jetzt eine Hügellandschaft (400-500 m hoch).
unbekanntes stehendes Objekt in Ungarn (wer weiß mehr?)
Um 17. 00 Uhr erreichen wir die slowakische Grenze. Danach Pause und Kartenstudium zwecks weiterer Routenfestlegung. Drei Stunden wollen wir noch fahren, dann Zimmer suchen. Bei Lucenec erwischt uns das zweite Gewitter an diesem Tag. In Rumänien mussten wir allerdings anhalten, so heftig war es. Hinter Zvolen biegen wir nach Norden in das Turcianske-Tal ab. Laut Karte ist Martin ein malerischer Ort, das können wir nicht bestätigen. Am Automaten ziehen wir 3.000 Kronen und finden ein nettes Motel hinter der Stadt für 40,-- € zwar, aber das Essen ist gut und preiswert.
Tagesstrecke: 590 km
29.06.06
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